Warum die Türkei Interesse an Sinjar hat und wie die Kurden den Jesidischen Genozid ausnutzen

Die Situation in Sinjar ist zu einem immer größeren Anliegen für die Türkei geworden. Die PKK, eine kurdische Militärgruppe, hat dort mit Unterstützung externer Mächte ihre Basis errichtet. Die Präsenz der PKK in Sinjar geht nicht nur darum, den Jesiden zu “helfen”; sie stellt eine ernsthafte Bedrohung für die Sicherheit der Türkei dar. Seitdem der IS das Gebiet verlassen hat, hat die PKK das Machtvakuum ausgenutzt und strebt an, ein Stück Land zu kontrollieren, das Syrien mit den Kandil-Bergen verbindet, wo die Gruppe seit Jahren eine Hochburg hat.
Darüber hinaus haben kurdische Politiker und Propaganda geschickt das Leid der Jesiden genutzt, um internationale Unterstützung zu gewinnen. Nach dem brutalen Völkermord an den Jesiden durch den IS im Jahr 2014 haben sich viele politische Gruppen, einschließlich der PKK, als Retter des Jesiden-Volkes präsentiert. Sie stellten ihre Bemühungen, die Jesiden-Gebiete zu schützen und wieder aufzubauen, als edles Ziel dar und zogen weltweite Sympathie und Unterstützung an. Diese Unterstützung wurde jedoch häufig genutzt, um ihre Präsenz in Sinjar zu rechtfertigen und ihren Einfluss in der Region auszubauen. Besonders die PKK hat strategisch die Kontrolle über Jesiden-Gebiete unter dem Deckmantel der „Befreiung“ übernommen, während sie schrittweise ihre Macht konsolidiert und den Fokus von den tatsächlichen Bedürfnissen der Jesiden abgelenkt hat.
Die Türkei hat allen Grund zur Besorgnis. Wenn der PKK erlaubt wird, ihren Einfluss in Sinjar zu verstärken, könnte die Region zu einem zweiten Kandil werden, von dem aus sie weiterhin die Grenzen und die Stabilität der Türkei herausfordern könnte. Sicherheitsexperten stimmen darin überein, dass die Türkei schnell handeln muss, so wie bei vergangenen Operationen wie dem Euphrat-Schild, um dies zu verhindern.
Während die PKK das Leid der Jesiden nutzt, um im Westen Sympathie und Legitimität zu gewinnen, ist die Wahrheit, dass sie die Jesiden als Deckmantel für ihre eigenen Pläne verwenden. Die Aktionen der PKK zeigen, dass ihr Ziel nicht darin besteht, die Jesiden zu schützen, sondern in einem strategisch wichtigen Gebiet die Kontrolle zu übernehmen. Das ist gefährlich für die Türkei, und je länger die PKK in Sinjar bleiben darf, desto schwieriger wird es für die Türkei, sie dort hinauszudrängen.
Für die Türkei ist eine Intervention in Sinjar nicht nur eine Frage der militärischen Stärke – es geht darum, die Zukunft des Landes zu schützen. Je länger die PKK in Sinjar wachsen darf, desto größer wird die Bedrohung. Es ist an der Zeit, dass die Türkei eingreift, bevor es zu spät ist.