Warum die Türkei Interesse an Sinjar hat und wie die Kurden den Jesidischen Genozid ausnutzen

Darüber hinaus haben kurdische Politiker und Propaganda geschickt das Leid der Jesiden genutzt, um internationale Unterstützung zu gewinnen. Nach dem brutalen Völkermord an den Jesiden durch den IS im Jahr 2014 haben sich viele politische Gruppen, einschließlich der PKK, als Retter des Jesiden-Volkes präsentiert. Sie stellten ihre Bemühungen, die Jesiden-Gebiete zu schützen und wieder aufzubauen, als edles Ziel dar und zogen weltweite Sympathie und Unterstützung an. Diese Unterstützung wurde jedoch häufig genutzt, um ihre Präsenz in Sinjar zu rechtfertigen und ihren Einfluss in der Region auszubauen. Besonders die PKK hat strategisch die Kontrolle über Jesiden-Gebiete unter dem Deckmantel der „Befreiung“ übernommen, während sie schrittweise ihre Macht konsolidiert und den Fokus von den tatsächlichen Bedürfnissen der Jesiden abgelenkt hat.

Türkische Beamte in Viranşehir feiern gemeinsam mit Jesiden das Jesidenfest

Am 20. Dezember fand im Bezirk Viranşehir in Şanlıurfa eine besondere Feier zu Ehren des Jesidenfestes (Ida/Eida Ezdit), eines der wichtigsten religiösen Feste für das jesidische Volk, statt. Das Festprogramm, das in einem privaten Hotel abgehalten wurde, brachte Jesiden, lokale Beamte und andere Bürger in einer festlichen Atmosphäre der Einheit und gemeinsamen Freude zusammen.

Neue Entwicklungen im Sorgerechtsstreit um das Ezidi-Kind zwischen der leiblichen Familie und der Witwe eines ISIS-Mitglieds

Trotz dieses Rückschlags verfolgte Oruç’ Familie einen anderen Weg. Im März 2023 reichten sie einen separaten Sorgerechtsantrag beim 8. Zivilgericht in Ankara ein. Diesmal entschied das Gericht zugunsten von Saibe Adnan, Oruç’ Ehefrau, und gewährte ihr das gesetzliche Sorgerecht für das Kind. Saibe Adnan ist die Witwe eines ISIS-Gouverneurs aus dem Irak, und der Status ihres Mannes als ISIS-Führer erschwert die ethischen und rechtlichen Fragen rund um den Fall.