Ezidisches Design auf kurdischem Laufsteg: Respekt oder kulturelle Aneignung?

Als eine kurdische Designerin in Mailand ein traditionelles ezidisches Kleid auf dem Laufsteg präsentierte, applaudierten viele und sahen darin ein Zeichen der Anerkennung. Doch ist es wirklich Wertschätzung – oder vielmehr Aneignung? Für Ezidi Times geht die Frage tiefer: Warum müssen Eziden darauf warten, dass andere ihre Traditionen zeigen, und was bedeutet es, wenn ihr Erbe in eine breitere kurdische Erzählung eingegliedert wird? Hier geht es nicht nur um Mode, sondern um das Überleben der Identität eines uralten Volkes.

11 Jahre seit dem Völkermord an den Êzîden – Was ist geschehen?

Elf Jahre nach dem Völkermord an den Êzîden bleibt die Wunde tief und die Forderungen ungehört: Tausende Familien wurden zerstört, über 2.600 Frauen und Kinder gelten weiterhin als vermisst, und der Kampf um Gerechtigkeit und Anerkennung dauert an. Trotz internationaler Aufmerksamkeit sind viele Täter noch frei, Sinjar bleibt unsicher, und die Rückkehr der Êzîden wird durch politische Machtspiele blockiert. Das ezidische Volk fordert zurecht nicht nur Erinnerung, sondern konkrete Maßnahmen – Schutz, Wiedergutmachung, die Bewahrung ihrer uralten Religion Sharfadin und eine Zukunft in Würde.