Warum die Türkei Interesse an Sinjar hat und wie die Kurden den Jesidischen Genozid ausnutzen

Darüber hinaus haben kurdische Politiker und Propaganda geschickt das Leid der Jesiden genutzt, um internationale Unterstützung zu gewinnen. Nach dem brutalen Völkermord an den Jesiden durch den IS im Jahr 2014 haben sich viele politische Gruppen, einschließlich der PKK, als Retter des Jesiden-Volkes präsentiert. Sie stellten ihre Bemühungen, die Jesiden-Gebiete zu schützen und wieder aufzubauen, als edles Ziel dar und zogen weltweite Sympathie und Unterstützung an. Diese Unterstützung wurde jedoch häufig genutzt, um ihre Präsenz in Sinjar zu rechtfertigen und ihren Einfluss in der Region auszubauen. Besonders die PKK hat strategisch die Kontrolle über Jesiden-Gebiete unter dem Deckmantel der „Befreiung“ übernommen, während sie schrittweise ihre Macht konsolidiert und den Fokus von den tatsächlichen Bedürfnissen der Jesiden abgelenkt hat.

Das Schweizer Parlament erkennt den Völkermord an den Jesiden an

Die Resolution befasste sich speziell mit den erschütternden Ereignissen des 3. Augusts 2014, als der IS einen groß angelegten Angriff auf von Jesid*innen bewohnte Gebiete startete. Bei diesem Angriff tötete die Terrorgruppe über 5.000 jesidische Männer und Frauen, verschleppte etwa 7.000 Menschen und unterwarf unzählige andere sexueller Sklaverei und Zwangsübertritten. Das Schicksal von etwa 2.600 Frauen und Kindern bleibt unbekannt. Die Vereinten Nationen hatten diese Gräueltaten bereits 2016 als Völkermord eingestuft, doch die formelle Anerkennung des Schweizer Parlaments stellt eine bedeutende politische und moralische Erklärung dar.