Aktualisierung: Türkisches Gericht hebt Entscheidung auf, die ezidische Mädchen an IS-Familie zu übergeben

Nach öffentlicher Kritik an der Entscheidung, das Sorgerecht für das ezidische Mädchen, das unter staatlichem Schutz steht, einer IS-Familie zu übertragen, wurde diese nun aufgehoben. Das Sorgerecht wurde der IS-Familie entzogen, und die Anwaltskammer wird einen Anwalt ernennen, der das Sorgerechtsverfahren übernimmt.

Das ezidische Mädchen, das von IS-Mitgliedern entführt und später in einer türkischen Polizeioperation gerettet wurde, nachdem sie zum Verkauf auf dem Dark Web gefunden wurde, war das Sorgerecht an die Frau des Bruders von Sabah Ali Oruç, einem IS-Mitglied, das wegen internationalem Menschenhandel angeklagt ist, übertragen worden. Diese Entscheidung rief weit verbreitete öffentliche Empörung hervor.

Neue Entwicklungen im Sorgerechtsstreit um das Ezidi-Kind zwischen der leiblichen Familie und der Witwe eines ISIS-Mitglieds

Trotz dieses Rückschlags verfolgte Oruç’ Familie einen anderen Weg. Im März 2023 reichten sie einen separaten Sorgerechtsantrag beim 8. Zivilgericht in Ankara ein. Diesmal entschied das Gericht zugunsten von Saibe Adnan, Oruç’ Ehefrau, und gewährte ihr das gesetzliche Sorgerecht für das Kind. Saibe Adnan ist die Witwe eines ISIS-Gouverneurs aus dem Irak, und der Status ihres Mannes als ISIS-Führer erschwert die ethischen und rechtlichen Fragen rund um den Fall.