Vergiss die Vergangenheit nie, denn sie liebt es, an sich zu erinnern

Die Menschheit schreitet durch die Geschichte und trägt die Asche ihrer eigenen Verbrechen. Jeder Stein, der in Gedenkstätten wie Zizernakaberd liegt, flüstert von ausgelöschten Leben und gebrochenen Versprechen — „Nie wieder“, sagen wir, und doch versagen wir immer wieder. Während die ewige Flamme für die Armenier von 1915 brennt, wirft sie einen Schatten bis nach Sindschar, wo das ezidische Volk noch immer unter den Folgen des von ISIS 2014 verübten Völkermords leidet. Elf Jahre später sind die Wunden nicht verheilt, vertieft durch Verrat, Vernachlässigung und zynische Politik. Wie viele weitere Mahnmale müssen wir noch errichten, bevor wir endlich begreifen, dass Erinnerung nicht genügt — Gerechtigkeit und Schutz müssen folgen, sonst endet der Kreislauf nie.

Das ezidische Volk verdient mehr als Schweigen – Folgen der Kürzung von USAID

Anfang dieses Jahres demontierten die Vereinigten Staaten ihre Auslandsentwicklungsbehörde USAID und strichen Milliarden an humanitärer und entwicklungsbezogener Unterstützung im Irak. Diese Entscheidung hat bereits einige der verletzlichsten Gruppen im Irak – wie das ezidische Volk in Sindschar – dem Risiko ausgesetzt, lebenswichtige Dienste zu verlieren, die für ihr Überleben und ihren Wiederaufbau unverzichtbar sind.

Neuer Fall in Österreich: Verdächtiger an der Verfolgung der Jesiden beteiligt

Ein 39-jähriger syrischer Mann wird beschuldigt, in seinem Heimatland für die sogenannte Terrororganisation Islamischer Staat (IS) gekämpft zu haben, bevor er nach Europa floh. Zudem soll er Ezidi-Gefangene in seinem Geschäft festgehalten haben. Der Angeklagte plädierte auf nicht schuldig, während sein Anwalt Michael Drexler argumentierte, dass die falsche Person angeklagt worden sei. Der Mann kam 2019 nach Österreich und erhielt 2020 Asyl. Laut seinem Anwalt hatten die Behörden seinen Hintergrund eingehend überprüft und keine Hinweise auf eine Verbindung zum IS gefunden.