Ezidi Times — Juli 2025
Dieser Artikel bietet eine Zusammenfassung wichtiger Nachrichten und Ereignisse, die das ezidische Volk im Juli 2025 betreffen. Er umfasst zentrale Entwicklungen aus dem Irak und der weiteren Diaspora, hebt bevorstehende Gedenkveranstaltungen, rechtliche Schritte, kulturelle Initiativen sowie Berichte über die anhaltenden Herausforderungen hervor, denen das ezidische Volk gegenübersteht.

24. Juli: Veranstaltung in Washington DC — „Elf Jahre danach: Der Ezidi-Genozid und der Weg zur Heilung“
Am 24. Juli veranstalten die Iraq Initiative des Atlantic Council und die Free Ezidi Foundation eine Diskussion in Washington DC, um elf Jahre seit dem Ezidi-Genozid zu gedenken. Vertreter der Zivilgesellschaft und US-Beamte werden darüber sprechen, was noch zu tun ist, um Gerechtigkeit zu erreichen, Überlebende der ISIS-Gräueltaten zu unterstützen und dem ezidischen Volk bei der Heilung von Trauma und Vertreibung zu helfen. Die Veranstaltung wird live auf YouTube gestreamt.
Ezidi Language Services startet in Australien
Gegründet von erfahrenen ezidischen Dolmetschern, bietet Ezidi Language Services in Toowoomba, Australien, nun kulturell sensible Dolmetsch- und Übersetzungsdienste im ezidischen Kurmandschi-Dialekt, Arabisch und Englisch an. Ihre Mission ist es, Klient:innen zu stärken, Verständnis zu fördern und kulturellen Respekt im Gesundheitswesen, in Rechts- und Gemeinschaftsdiensten zu gewährleisten.
London: Neue Ausstellung zeigt Ezidi-Überlebende

Das Imperial War Museum in London eröffnete „Unsilenced: Sexual Violence in Conflict“, die erste große britische Ausstellung zum Thema sexuelle Gewalt in Kriegszeiten, die bis zum 2. November läuft. Sie zeigt Zeugnisse und Artefakte von ezidischen Frauen, die von ISIS versklavt wurden, neben weiteren globalen Fällen, und macht auf den Kampf der Überlebenden um Gerechtigkeit aufmerksam. Die Free Ezidi Foundation beteiligte sich an der Ausstellung.
Irak: Opfer von Sinjar identifiziert — Wiederbestattungszeremonie am 13. August
Die forensische Abteilung des Irak identifizierte 22 weitere ezidische Opfer des Massakers von Sinjar 2014 durch DNA-Analysen aus Massengräbern. Die Opfer umfassen 4 Frauen und 18 Männer. Ihre sterblichen Überreste werden am 12. August an die Familien in Mossul übergeben, mit einer offiziellen Wiederbestattungszeremonie am folgenden Tag in Sinjar. Familien und Organisationen fordern weiterhin volle Rechenschaft für den Genozid und Antworten zu den Vermissten.
Deutschland liefert ISIS-Verdächtigen aus Speicher-Massaker an Irak aus
Die deutschen Behörden lieferten Ali Mohammed al-Kilani aus, ein ISIS-Mitglied, das beschuldigt wird, an der Ermordung von hunderten Kadetten beim Speicher-Massaker 2014 nahe Tikrit beteiligt gewesen zu sein. Al-Kilani, der im Irak aus dem Gefängnis entkommen war, wurde mit Hilfe irakischer Geheimdienste in Deutschland aufgespürt und verhaftet. Das Massaker gilt als eine der tödlichsten Gräueltaten von ISIS im Irak.
Verborgene Krisen: Flüchtlinge und ezidische Vertreibung dauern an
Ein Meinungsbericht von SSI und APNOR kritisiert die internationale Untätigkeit angesichts der anhaltenden Krisen im Nahen Osten. Afghanische Flüchtlinge in Iran sind Haft und Misshandlungen ausgesetzt, während mehr als 200.000 Eziden im Irak weiterhin vertrieben sind. Die Autor:innen betonen die Notwendigkeit lokal geführter, kulturell informierter Hilfsmaßnahmen und fordern Australien und andere Länder auf, die humanitäre Unterstützung zu verstärken.
Shengal-Konferenz: Ende der Leugnung und des Genozids an Eziden
Auf der Shengal Enlightenment Conference in diesem Monat betonten Redner die Notwendigkeit, die Leugnungs- und Vernichtungspolitik gegenüber dem ezidischen Volk und ihrem Glauben Sharfadin zu beenden. In den Sitzungen wurde untersucht, wie Genozid, Plünderungen und staatliche Unterdrückung den ezidischen Kampf geprägt haben, und die nationale sowie ökologische Widerstandskraft hervorgehoben.
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